Einjähriges Amtsjubiläum Trump

Ein Blick auf den Trump Tower

15.01.2018 - Martin Renghart

Seit Donald Trump Präsident ist, steht ein Gebäude in New York ganz besonders im Rampenlicht: der 202 m hohe, von Donald Trump finanzierte und 1983 eröffnete Trump Tower. Was ist das Besondere an diesem Bauwerk und was hat sich dort seit Trumps Machtantritt verändert?

Donald Trump macht im Weißen Haus vieles anders als seine Vorgänger. Er ist nach wie vor kein Mann des New Yorker Establishments. Das zeigt sich auch in seinem Tagesablauf und seinen Ernährungsgewohnheiten: Auch als Präsident setzt er statt auf Kaviar und Whisky lieber auf Fast Food und Cola. Der Trump Tower in Manhattan Fifth Avenue steht mit seinen 58 Etagen auf dem 69. Platz unter den Wolkenkratzern New Yorks und hebt sich von seiner Umgebung nicht signifikant ab: Ein mehrstöckiges Atrium mit Wasserfall und mehrere Nobelboutiquen ziehen die Blicke der Besucher auf sich, und auch die Büros und Wohnungen in den höheren Etagen des Gebäudes sind nur für zahlungskräftige Käufer oder Mieter. Darunter waren oder sind nicht wenige prominente Unternehmer und Stars wie der portugiesische Fußballspieler Cristiano Ronaldo oder Schauspieler Bruce Willis. Auch Michael Jackson soll dort in den 90er Jahren eine Wohnung gemietet haben.

Der New Yorker Trump Tower, für dessen Bau Trump auch illegale Einwanderer beschäftigt und meist schlecht oder unpünktlich bezahlt hat,  ist nicht der einzige Wohnort Trumps, denn der heutige Präsident hält sich regelmäßig auch in seinen weiteren Domizilen in Florida, Bedford (Staat New York) und Virginia auf.  Außerdem besitzt sein Unternehmen weitere „Trump Towers“ in und außerhalb der USA. In seinem New Yorker Wolkenkratzer wohnte Trump schon vor seinem Einzug ins Weiße Haus ganz oben: im 100 Millionen Dollar teuren dreistöckigen Penthouse unter dem Dach des Gebäudes. Die Innenausstattung des Trump Towers, von Trumps erster Frau Ivana mitentworfen, ist weniger modern als die Glasfassade und das Atrium des Gebäudes. Vor allem Trumps Penthouse erinnert mit seinem Stuck und den antikisierten Möbeln an die Belle Époque. Echtes Gold, Marmor, Spiegelflächen und Renoirs, auf solche Dinge steht der schwerreiche Trump besonders. Der derzeitige Präsident liebt es anscheinend feudal, so wie viele seiner Wähler es vielleicht auch gerne hätten. Vielleicht ist er damit, wie andere Vertreter des amerikanischen Geldadels auch, dem guten alten Europa näher als er selbst glaubt.

Außerdem gibt es in dem Hochhaus aber noch 250 andere Wohnungen und zahlreiche Büros. Seit Trumps erfolgreichem Wahlkampf, den er vom Trump Tower aus koordiniert hat, ist die Zahl der Besucher stark angestiegen. Die Wohnungspreise und -mieten fielen indes, da sich durch Trumps Wahl die Sicherheitsvorkehrungen verschärften. So mussten sich zunächst alle Bewohner beim Verlassen des Gebäudes an der Rezeption abmelden und bei ihrer Rückkehr wieder anmelden. Außerdem wurde das Gebäude  täglich von 200 Polizisten bewacht, Kostenpunkt eine halbe Million Dollar. Einige Bereiche um das Gebäude waren nach der Wahl eine Zeitlang gesperrt. Seit dem Umzug von Melania Trump mit ihrem Sohn Barron ins Weiße Haus im Juni ist die Polizeipräsenz aber wieder reduziert worden. Aber der Trump Tower bleibt als Erstwohnsitz des Präsidenten, in dem zwei seiner Söhne weiterhin leben, nach wie vor unter besonderem polizeilichem Schutz,  auch wenn der Hausherr seit seinem Amtsantritt seine Wohnung nicht mehr betreten hat. Außerdem versammeln sich nach wie vor Demonstranten vor dem Gebäude.

Vor zwei Tagen konnte man eine kleine Rauchfahne auf dem Dach des Trump Towers sehen. Der Grund: In einem dort befindlichen Kühlturm war Feuer ausgebrochen. Sohn Eric , der nun zusammen mit seinem Bruder Don die Geschäfte seines Vaters führt, twitterte noch am selben Tag, die New Yorker Feuerwehr habe einen „incredible job“ geleistet.

Autoren benötigen Worte.
Worte benötigen Zeit

Unterstützen