Reflexionen

In einer Welt voller Anderen

15.03.2017 - Michaela Ciolkowski

Ich bin eine Fremde

inmitten all der vertrauten

und geliebten Menschen,

denn ich bin anders.

Jeder möchte etwas oder

Jemand Besonderes sein.

solange man sicher

im Kreis einer Gemeinschaft

geborgen ist, solange

ist der Wunsch idyllisch.

Doch ist man anders,

dann ist daran nichts

idyllisches mehr. Ich denke,

die Form der Andersartigkeit

spielt keine Rolle, alleine

die Tatsache und das eigene

Gefühl stellen den Menschen

außen vor. Man ist einsam

dort draußen. Ein Stern

fernab vom Sternenbild.

Weder erreichen Stimmen

das Gehör, noch Worte

das Gefühl. Ein Universum

im Universum, unendlich weit,

unendlich still. Ich lebe, ich liebe,

ich werde geliebt, aber nicht

verstanden. Es ist schwer

das Unverständnis, verborgen

im Dunkel der Seele, getragen

im Licht der aufgezwungenen

Heiterkeit. Einer Leichtigkeit,

die nur Schauspiel ist, weil

das Andere für Andere un-

verständlich ist. Weil die

gleiche Welt, in der wir

leben nicht dieselbe ist. Und

so wie ich zu schwer für die

Meinen bin, so ist ein Anderer

zu leicht für die Seinen, verhallt

sein Lachen in der tiefschürfenden

Intellektualität der „Wissenden“.

Ganz gleich wo, anders zu sein

ist einsam in einer Welt

voller Anderen.

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