Gedicht

Unendlichkeit

15.09.2017 - Tahira Guddat

Es war deine Stimme, die mich aus der Seelennacht befreit hat. 

Sanft und zart erklang sie an meinem Ohr.

Der ewig dauernde Moment, als ich in deine Augen sah,

verriet mir, daß ich zusammen mit dir in Unweiten von Tiefen tauchen konnte,

ohne mich dabei selbst zu verlieren.

Und doch war es nunmehr ein verblasster Schein der Realität,

durch den ich mich selbst erkannte.

Vieles stand offenbart auf dem Rosenbett.

Der trügerische Spiegel lag zerbrochen darauf.

Die Maskenscherben stachen durch mich hindurch.

Nur Seine Hand, umschlossen in meiner, gab mir das Gefühl

von geborgener Ruhe und Zuflucht.

Geflochtene Wege hatten uns zueinander geführt.

Mein einst tränendes Herz fand in Ihm sein wahres Ich wieder.

Bis zu diesem Zeitpunkt fing die Unendlichkeit an Fäden zu spinnen.

Das Rad der Erinnerungen verfing sich in der Dunkelheit,

aber entkam ihr nach tausend Drehungen.

Gegen all die Entmutigungen in all den trostlosen Tagen,

fand ich die Spule,

wickelte das Abbild drum herum und ließ sie im Glanz des Wassers gleiten.

Verschiedene Reflektionen schwommen an mir vorbei.

Trotzend warf ich einen Stein auf sie,

somit zerschlug ich die Spiegelbilder,

die nur Teile eines Ganzen enthielten.

Das einzige Gesicht erblickte ich im Licht.

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