
Coronamüde – Ein Pandemiegedicht
01.04.2021 -Doch die meisten leiden stumm
und manch einer bringt sich um.
Tagein, tagaus derselbe Graus.
Ich halt es langsam nicht mehr aus.
Brennpunkt hier, Talkshow da –
omnipräsentes Corona.
Inzidenzen, Todeszahlen,
Moralappelle, bald sind Wahlen.
Stilles Leid wohin ich seh,
in Gesichtern, wohin ich auch geh.
Angst und Wut, Hohn und Trauer.
Manche glücklich, viele sauer.
Tote Menschen, leere Läden.
Angst spinnt weiter ihre Fäden.
Isoliert in kleinen Räumen
kann man noch von Hoffnung träumen.
Medial dann im Bericht
ist sie schon nicht mehr in Sicht.
Homeoffice und Maske tragen,
Homeschooling und andere Plagen.
Einsamkeit und Leichenwagen,
viele reden, manche klagen.
Doch die meisten leiden stumm
und manch einer bringt sich um.
Lange Bärte, graue Haare,
Kultur wird zur Luxusware.
Existenzen gehen zugrunde –
Corona ist in aller Munde.
Ich sehne mich nach einem sicheren Hafen.
Ich bin so müde,
ich geh jetzt schlafen.
