Gedicht
DEIN KEIM
01.03.2023 -Wir bauten Schlösser über Schluchten,
in Träumen schwelgte unser Blick
und all die Liebe, die wir suchten,
war eine Lüge, nur ein Trick.
Auf meiner Haut Fingerabdrücke,
auf meinem Herz ein schwerer Stein.
Wo eine unbefleckte Lücke,
ist nun ein fest gesähter Keim.
Ein Keim, der wächst, hoch, immer weiter,
der Seelen in die Knie zwingt
und seine Frucht, ein schwarzer Reiter,
der ewig während Misstrau'n bringt.
Ich will dich nicht in meinem Leben.
Grotesk verzerrt dein Keim mein Selbst.
Vertrauen ist ein teurer Segen,
der dir die Hand reicht wenn du fällst.
Doch deine Hand war eine Falle
und uns're Liebe schmolz dahin.
Die Süße rann zu saurer Galle.
In uns'ren Träumen lag kein Sinn.
Von Annika Böhme ist das Buch "Tränenmarmomiert" erschienen