Gedicht

Der Preis des Krieges

15.03.2014 - Jürgen Todenhöfer

Sie war ein Mädchen zierlich und klein

mit großen Augen lustig und rein

Träumte heimlich von Tanz und Musik

und wie wir vom ganz großen Glück.

 

Doch dann kam dieser große Krieg

Doch dann kam dieser große Sieg

Wir haben wieder ein Land befreit

im Namen unserer Gerechtigkeit

 

Doch dieser Krieg hat mehr zerstört

als ihr nun von den Siegern hört

zerbombte tausend Kinderwelten

die für die Mächtigen nicht zählten

 

Das kleine Mädchen blickt voll Trauer zurück

Unsere Bomben zerschlugen ihr Glück

Aus ihren Augen ist das Leuchten verschwunden

ihr verschmitztes Lachen, ihr fröhliches Funkeln

 

So ist das mit den großen Kriegen

So ist das mit den großen Siegen

Den Preis zahlen nie die Kriegsverkünder

Den Preis zahlen die Mütter, die Väter, die Kinder.

 

 

Anmerkung des Autors:

"Wenn ich an die Kinder Afghanistans denke, fällt mir ein Gedicht ein, das ich vor einiger Zeit über die 12-jährige Spoghmai geschrieben habe. Spoghmai hatte in Tora Bora durch US-Bomben ihre Eltern und drei Schwestern verloren. Ich hatte sie gefragt, was sie machen würde, wenn sie Bush träfe. Sie hatte leise und stockend geantwortet: 'Wenn ich den König von Amerika treffen würde, würde ich ihn fragen, was habe ich dir getan?'" Jürgen Todenhöfer

 

Foto: © isafmedia

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