Gedicht

Die Hungrigen

15.07.2019 - Qamar Mahmood

Die Hungrigen essen nicht, um satt zu sein.
Sie essen nur, um den Hunger zu vergessen.

Die Liebenden lieben nicht, um verliebt zu sein.
Sie lieben nur, um den Hass zu vergessen.

Die Gnädigen vergeben nicht, um gerecht zu sein.
Sie verzeihen, da von eigenen Sünden besessen.

Die Reichen verdienen nicht, um reich zu sein.
Sie bereichern sich nur, um arm zu sterben.

Die Flüchtlinge fliehen nicht, um zurückzukehren.
Sie suchen ein Zuhause, um nicht fremd zu sein.

Die Ertrinkenden sterben nicht, weil sie nicht konnten schwimmen.
Sie ertrinken nur, weil Deine Hand will nicht ihr Helfer sein.

Die Kinder weinen nicht wegen Träumen und Wünschen.
Sie beklagen nur, dass sie auch müssen erwachsen sein.

Und ich schreibe hier nicht, des Schreibens Willen.
Für Taten reichen oft nicht die Gedanken mein.

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