Gedicht

Fangen

01.11.2015 - Shaghayegh Oüstad

Einsam und alleine,
steh' ich nun hier oben,
die Sonne scheint, mein schönstes Kleid,
hab' ich heut' angezogen.

Obgleich was wird und was geschieht,
ich habe keine Angst,
so lang' gewartet hab ich nun,
ich hoff, dass du das kannst.

Ich seh' nicht runter, du nicht rauf,
wir können uns nicht seh'n,
weil ich nicht kann und du nicht willst,
das wird keiner versteh'n.

Doch bin ich blind, selbst wenn ich wollt',
dich sehen könnt' ich nicht,
du scheinst so schön, gar blau bin ich,
von deinem hellen Licht.

Da stehst du nun und wartest auch,
die Augen hast du zu,
du willst nicht seh'n und taub bist du,
egal, was ich auch tu'.

So dreh ich mich und noch ein mal,
und lasse mich dann fall'n,
wenn du mich fängst, wird alles schön,
ich lieg in deinem Arm.

Ich falle schnell und falle tief,
doch weit an dir vorbei,
ich lieg am Boden, voller Schmerz,
das war es mit uns zwei.

Auch wenn ich blute, steh' ich auf,
verdränge meine Angst,
nicht weil du mich nicht fangen wollt's,
nur,
weil du es nicht kannst.

Autoren benötigen Worte.
Worte benötigen Zeit

Unterstützen