
Fluch des Sisyphos, verschwinde!
01.01.2015 -Seit der Hektik Gedenken
wird die Menschheit geplagt
von einer Plage.
Und diese Plage,
die ich meine, ist jene
der Prokrastination.
Es ist der Fluch des Sisyphos,
der da euch heimsucht!
Seine eigenen Felsbrocken gar
wirft er auf uns dar,
seiner Faulheit wegen,
seines Elends wegen.
Den Schandtaten selbst
ist er die Allegorie,
und macht uns auch noch zu solchen.
In seine Strafe zieht er uns mit rein,
macht seine Laster zu mein'.
Auch wie er seines unaufhörlichen Frevels wegen sich einbrockte die wohlverdiente Strafe, die des Fadens Ende nicht kennt,
die dem Armen alle Krümel raubt,
und hinterlässt Wunden, die der Heilung sich nie annähern.
Es ist auch der Fluch des Wen Gang!
So verflucht, so elend, so verdammt!
Ein kräftiges schnipp,
ein kräftigeres schnapp,
der Ast fällt zwar ab,
wächst aber 10 Mal wieder nach!
Nie wird dessen Qual nehmen ein Ende,
nie wird sich schüren der Höllen Gelände,
die zu leistende Arbeit sich jedoch
wird immer vervielfachen,
wir werden mehr und mehr,
und dazu kommt noch mehr,
und noch mehr überfüllte Ladungen,
mehr und mehr wird es immer,
und wenn man glaubt, die Grenzen schon
längst überschritten zu haben,
alle Barrieren des Möglichen gesprengt zu haben, so wird dies sich verhundertfachen,
bis schließlich in Meer von kaltem Todessand
wir aus eigenem Wirken uns gesenkt haben!
Liebe Mitmenschen!
Alle, die ihr diesem Elend wollt entkommen!
Alle, die ihr diesen Fluch wollt brechen!
Alle, die ihr diese Pechsträhne wollt zerschneiden!
Leihet mir eure Ohren!
Hört auf, aufzuschieben!
Hört auf mit der Faulheit!
Strengt euch an, reißt euch zusammen!
In eure Gemüter dringt immer der dreckige Schweinehund ein, der eure Herzen
mit seinem Mist bedreckt!
Jagt ihn zunächst, auf dass ihr seinen Geist durchschaut! Lähmt ihn, und tötet ihn!
Des Sisyphus' Felsen sollen verstauben
zu feinen Sand,
dann werden zu tausenden Legosteinen,
welche zusammengefügt werden zu einem
traumhaften Märchenschloss,
dessen ornierte Glorie nie wird verblassen,
nie wird gebleicht in der nassen
Pfütze der Tränen der Trauer über das Elend.
Doch bevor ihr die Felsen zu feinen Sand
wollt zerstauben,
überlegt es euch ganz gründlich:
Wo kommen die Felsen denn bloß her?
Ist es wirklich die Umwelt?
Oder seid ihr es selbst?
Foto: © david perry
