
Gedicht
Flüchtige Reflexion
15.12.2017 -Ich sehe meinen Körper
in der flüchtigen Reflexion,
betrachte ihn aufmerksam,
von den krausen Haaren,
die wie bebende Berge
mein Bewusstsein umgeben
bis zu den müden Fußsohlen;
von kleinen lachenden Falten,
die als Relikte Geschichten
vergangener Zeiten erzählen,
bis zur tiefsten traurigsten Narbe,
die mein Gesicht lakonisch verziert.
Ruhig horche ich in die Weiten
meiner Sinnlichkeit hinein,
vernehme erst im leisen Flüstern
den Ruf nach wärmender Liebe,
der sich steigernd in ein Flehen
nach zärtlicher Geborgenheit äußert,
um im nächsten Moment der Untat
zum verschluckten Echo verkommen
verdrossen zu verstummen.
Stumpf verblasst die Reflexion
im Augenwinkel und lässt mich
in dröhnend dumpfer Stille zurück.
