Gedicht

Irgendwas dazwischen

15.07.2019 - Miriam Sommer

Irgendwo 
zwischen Whiskey und seinen Laken
zwischen Streit und Tränen und Verzweiflung
haben wir unsere Nähe verloren
gerieten ab von unserer gemeinsamen Bahn
Erst ich, dann du
drehten uns nicht mehr umeinander
sondern jeder wieder nur noch um sich

Haben wir uns aufgegeben,
habe ich uns aufgegeben,
oder waren wir schon immer zum Scheitern verurteilt?
War die Liebe zu klein
oder die Angst zu groß?

Wo sonst Nähe und dein Atem waren
Ist jetzt nur noch ein Rauschen in der Leitung
Tausende Kilometer Entfernung sind plötzlich so weit
der Empfang ist weg – du mit ihm?

War es zu schön um wahr zu sein,
kam die Zeit des Erwachsens?
Aus einem Traum, der für einen Moment greifbar schien,
der nicht bloß Traum war und doch 
so scheint es
auch der Realität nicht standhielt
Eine Illusion, in die zu verlaufen sich so gut angefühlt hat
Für eine Weile, in der Sonne und Mond 
sich immer wieder im Wechsel zeigten

Wir werden bleiben
Für immer
irgendwas dazwischen
zwischen Angst und Liebe
zwischen Begeisterung und Wahnsinn
zwischen Fantasie und Wirklichkeit
zwischen dort und hier
zwischen dir und mir.

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