Gedicht

Mond

15.01.2017 - Olga Grams

Noch als kleines Kind

fragte meine Mutter mich, woher ich denn gekommen bin.

Und meine Fantasie war groß.

Und so sagte ich: vom Mond.

 

Seitdem ist er mein Freund.

Und jedes Mal, wenn er sich blicken lässt

erhellt sich mein dunkles Herz ein wenig.

Und ich fühle mich etwas leichter.

 

Dann schaue ich hinauf.

Sehe sein kaum sichtbares Lächeln.

Und dann spielen auch meine Mundwinkel verrückt.

Und meine ernste, alltägliche Miene verschwindet für ganz kurz.

 

Auch meine Gedanken werden klarer.

Der Wirrwarr des täglichen Lebens entknotet sich wieder.

Alles ergibt wieder mehr Sinn.

Das Atmen wird wieder leichter.

 

Alle dunklen Hirngespenster,

lösen sich langsam auf.

Und zu sehen sind nur noch all die hellen Farben und Bilder.

Gemalt wie von einem großen Künstler aus Paris.

 

Ja, der Mond ist wie mein Omen.

Mein persönlicher Glücksbringer.

Er erhellt alles in mir wie die Sonne.

Nur seine Strahlen brennen nicht.

Autoren benötigen Worte.
Worte benötigen Zeit

Unterstützen