Gedicht

Schmerz aus Eis

01.12.2014 - Olga Grams

Das flüssige Gold der Jahreszeit,
verschüttet auf den gesamten Ort.
Die Strahlen, des am Tage stehenden Mondes lassen alles heller wirken.

Und doch bin ich so allein.
Und fühle mich wie ein herumgewirbeltes
Septemberblatt.

Und wie Kristalle prasselt der
Regen auf mich hinab.
Er glänzt, doch schmerzt zugleich.
Und die Pfützen wirken wie weltgroße Seen.

Die Kinder laufen, schallend durch den Ort, mit kunterbunten Schuhe an den Sohlen.
Ihre Freude lässt mich umso mehr in dem Gefühl, dass irgendetwas fehlt.

Und in dem Gewissen springe ich hinein in die kalte Jahreszeit.
Vor einem Jahr da war ich noch ganz.
Sieh her zu was deine Abwesenheit im Stande ist.

Nicht mal der kalte Schnee könnte mich verletzten.
Mein Herz besteht schon teilweise aus Eis.
Aus Eis und Feuer. Aus Feuer und Eis.

Das Eis steht für den Schmerz, den du mir zugefügt hast.
Das Feuer für die Leidenschaft für deine Person, die mich den Schmerz ertragen lässt.
Und so leben die beiden Ungleichheiten in mir weiter, bis ich irgendwann erlöst werde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: © LadyDragonfly

Autoren benötigen Worte.
Worte benötigen Zeit

Unterstützen