Gedicht

Schweigsames Ertragen

01.05.2022 - Tuba Rahmann

Ganz schweigsam wir ertragen,

das Leid was uns erschöpft und dennoch am Leben hält.

Filtern, was mit Tränen es zu filtern gibt,

verstecken alles was es zu verstecken gibt.

Die Person am Leben hält, die es schon lange nicht mehr gibt, in der Hoffnung sie kehrt zurück.

Die Tränen im Leib was bewirken, Kraft und Zuspruch ist es nicht.

Den Tränen das Ausbrechen gelingt,

während du und ich hier doch sitzen.

Schweigend das Leid ertragen, weil man weiß es war nicht immer so.

Immer wieder vergebend auf das gute achten ob es uns dadurch doch erfüllt?

An wen soll man den Kummer klagen, wenn selbst die liebsten einen nicht verstehen

Mit wem die Gedanken teilen, wenn man selbst in diesen lieber des anderen pflegt.

Das Trauma schon so tief verankert ist, dass man sitzt und schweigt, sich im Kopf befreit. Weit in die Ferne reist, alles hinschmeisst und ein neues Leben beginnt. Die Tränen nun verschwinden, im Leben die Freude empfinden ohne zu filtern, die ganze Realität genießend. Nicht zurückblicken und weitergehen.

Bis es an der Tür kracht und man wieder einmal filtert und mit der halben Wahrheit durch das Leben sich zerrt.

Wie schweigsam wir doch ertragen, das Leid welches uns erschöpft und doch am Leben hält.

Das ganze Leben filternd durch das Leben sich zerrt.

Hoffnungvoll in das Hoffnungslose blickt

während jeder denkt

Dass alles meinen Wünschen entspricht

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