Gedicht

Shukran und Merci

01.06.2016 - Anna Alvi

Der Wind wirbelt den Sand

und die Gerüche der Stadt in alle Richtungen,

Motorroller und Kutschen jagen furchtlos

durch die engen Gassen voller Menschen,

Bettler fragen nach Geld,

haben dennoch ein Lächeln im Gesicht

ein alter Schreiner tüftelt an seinem neuen Meisterwerk,

aus einem Laden ertönt der Klang von Trommeln,

groß und klein,

die Katzen suchen nach einem schattigen Platz,

machen es sich im Teppichladen gemütlich

und genießen die sanfte Trommelmusik,

währenddessen sitzt der Teppichhändler

auf einem Hocker vor seinem Laden

und schlürft mit dem Trommler von gegenüber einen Minztee,

sie beobachten die Touristen und müssen

über ihre funkelnden und neugierigen Blicke schmunzeln,

sie machen mit und fangen an Lieder zu singen,

die gute Laune in der Gasse verbreiten,

sie genießen den Moment und freuen sich über

das Salam jedes Bekannten, der vorbeiläuft,

Shukran und Merci sind hier vereint,

als wären sie Geschwister,

der Ruf des Muezzins klingt wie ein Weckruf,

denn das hier ist alles wahr und kein Traum.

Belles rues de Marrakech.

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