Gedicht

Suchende

01.10.2019 - Larissa Benedetti

Ich erinnere mich gar nicht mehr,
wann ich mich das letzte mal in den wummernden Bässen verlor.
Zuviel Zeit nutze ich mich zu finden,
wo früher du warst.
Einst hoffte ich,
mich zu verlieren,
um gefunden zu werden.
Aber seit ich mich suche,
gibt es zum verlieren meiner selbst keine Zeit.
Und so rinnt der Sand durchs Glas und wenn ich tanze,
ist nichts neu und alles bleibt.
Die Magie ist fort und ich verliere nicht sondern suche nur,
um nicht fündig zu werden.
Denn an diesem Ort wartest weder du noch ich auf mich.
Der Bass alleine trägt mich hinfort.
Am Ende dieser Nacht steht der Morgen nüchtern in der Tür.
Und wieder mal frage ich mich  'was machst du hier'.
Einzig mein Spiegelbild sieht mir entgegen und mir wird klar,
dass das das einzige von der Nacht zu erwartende gewesen war,
dass sie verstreicht und er mich findet.
Und nun legt er mich zu Ruhe,
verspricht mir mich in ein paar Stunden wieder zu Empfangen,
vielleicht schon etwas trübe und verhangen,
dennoch da.
So bleibt der Tag für heute mein einziger Begleiter,
aber das war eigentlich klar.

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