Wortkünste

Ungebrochen

01.01.2018 - Alia Hübsch-Chaudhry

Du ahnst es schon,

Wer ich bin

Und was ich von dir will

Was ich von dir weiß?

Nichts oder... nicht viel

Drehen wir uns jetzt im Kreis?

Oder gibt es ein Ziel?

Oh we be saying we trying to make it work

We lying cause we never been trying

I think we are just keeping on lying 

Du denkst, ich

will dich 

Verurteilen

Denkst, ich will dich

zur Rechenschaft

Ziehen

Denkst wir werden

Nicht übereinkommen

Denkst du wärst

in meinen Augen

Verschrien

Du und ich

Wir haben 

Schmetterlinge

gefangen

Haben miteinander

Abgehangen

Sind bis zum

Morgengrauen

Wachgeblieben

Konnten hören,

Wie die Gräser-

Halme klangen

Wenn sie ihre

Hymnen sangen

Haben uns Briefe

In Krakelschrift

geschrieben

Wir trugen 

Denselben Schmuck

Und auch dieselbe

Kleidung

Es gab keinen Druck

Und keine 

Blöde Meinung

Glaube nicht,

Ich hätte 

kein Verständnis

Auch wenn Zeiten zwischen

Uns liegen

Ganz so fremd, 

Ganz so fremd

Bist du mir nicht geblieben

Irgendwas, das ist geblieben

irgendwas, das nicht bricht ist

Wie die Lebenslinien auf den Händen

Und Muttermale auf dem Gesicht.

Wir können es nicht verschieben

Denkst du nicht,

ich hätte nicht gesehen

Wie man dich ständig kritisiert?

Wie du deine Geduld verlierst?

Wie alles was du tust,

Wird bewertet und betrachtet,

Wie ein Teil deiner Träume

Bleibt völlig unbeachtet?

Denkst du nicht,

ich hätte nicht gesehen

Dass man dir nicht

Die Anerkennung gewährt

Die du dir jetzt 

Woanders suchst?

Denkst du nicht,

ich kann nicht verstehen,

Dass es an dir zerrt,

Und du das

Vergangene verfluchst?

Don't loose who you are in the blur of the stars!

Seeing is deceiving, dreaming is believing

Aber Opfer warst du nicht

Und willst du auch nicht sein

Du hast deine Ziele

Deine Wege und dein Heim

Denn du bist ausgezogen,
Falsch abgebogen

I feel something so right

Doing the wrong thing 

Es ist nicht ganz leicht

Einziges Kind zu sein

Einer Mutter, die ihr

Leben auf dich reduziert

Und nicht kapiert,

Wie du unter der Last 

der Erwartungen kollabierst

Doch du vergisst, wie deine 

Mutter tagtäglich um dich weint

Du vergisst, wie sie

Vor Kummer nicht mehr

Zu leben scheint

Schau nicht nur, 

Auf die schlechten Zeiten

Vergiss nicht ihre

schönen Seiten

Ja, deine Mutter ist 

Anders aufgewachsen als du

Ist nicht so gebildet wie du

Spricht nicht die Sprache, wie du

Ist nicht in der Welt, wie du

Aber es gibt Dinge, die du nicht siehst

Wenn du vor ihren Emotionen fliehst:

Du warst in ihrem Bauch

In ihren Armen

Auf ihrem Rücken

Sie hat dich zugedeckt,

Sie hat dich geweckt und gewaschen

Sie hat dich gesucht, 

du hast dich versteckt

Sie hat gekocht, du wolltest Naschen

Hat dich getröstet und beschützt

Dich beim Taumeln gestützt

Sie hat Tränen gewischt

Und ein Lachen gezaubert

Dich beim Stibitzen erwischt

Und du hast ihre Liebe ergaunert

Du warst ihr Kleines, aber 

Als sie ein Kleines war,

War nicht jeder für sie da

Sie erlebte Mangel und Leid 

Eine schwere Krankheit und Arbeit nahm 

Ihr zu viel ihrer Kindheit

Die Kinder im Dorf waren böser als Hexen

Sie hatten nur übrig Hohn und Spott

Deine Mutter versank in falschen Komplexen

Und verfiel nach und nach in lähmenden Trott

Heute lebt sie weit weg von ihrem einstigen Hort

Fühlt sich immer noch fremd an diesem kalten Ort

Jetzt braucht sie dich...

Wenn sie taumelt

Jetzt braucht sie dich

Wenn sie weint

Du könntest ihr

die Hände reichen

Auch wenn sich

Nicht all eure

Gedanken gleichen

Du könntest sie zum 

Lachen bringen

Auch wenn eure

Worte anders klingen

Ich weiß, wie sehr

sie dich liebt

Und ich weiß auch,

Dass du sie liebst

Aber Liebe braucht Worte

Liebe braucht Nähe

Und Liebe braucht Zeit

Verstehe, ihr bleibt

Für immer eine Einheit

Sei dankbar, für alles

Was sie dir gab

Sie sehnt sich 

Nach diesem einen Tag

An dem du ihr zeigst

Dass du sie magst.

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