Gedicht

Wie ein Fisch oder Die vollendete Kraft

15.08.2016 - Bele Krüger

Plötzlich sehe ich ein Nichts – unter mir klafft ein Abgrund auf – es sind Hunderte und Aberhunderte von Metern, die Finsternis lässt ein Ende nur erhoffen.
Aber etwas verhindert meinen Fall: Es ist eine durchsichtige Masse kleinster Moleküle, die mich hält, die mich schweben lässt. Feinste Strukturen, die sich schier unendlich aneinander reihen, gewöhnliche Tropfen, die eine bedeutende Masse bilden; sich vollenden in einer Kraft voll Macht, zu tragen oder zu brechen. Wasser.

Sind wir anders?

 

Ist nicht jeder von uns

 

klein


gewöhnlich


durchsichtig.


Reihen wir uns nicht aneinander – werden aufgestellt und fallen um – in langen endlichen Kreisen?


Machtvoll, halten und tragen und schweben lassen; in vollendeter Kraft.

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