Gedicht

Wortwahl

15.02.2019 - Tayyeba Raja

Du fragst mich,
wie ich es finde.
Wie ich sie finde.
Wie ich ihn finde.
Du fragst mich.


Nach Bewertung,
von etwas,
von jemandem,
vom vorhandenen Momenten.

Du schaust mich an
und wartest,
dass ich antworte,
mit Wertungen,
mit Urteilen,
mit Feststellungen
die eine Deutung äußern.
Die deinem Wertesystem zustimmen
oder neu stimmen
Die in deinem Wortsystem
eine Überprüfung finden

Ich sage dir,
das Worte nicht zu werten sind.
Die Wortwahlen,
können nicht
an Wortsystemen gemessen werden.
Wie eine Zahl
oder ein Wert,
der erforscht worden ist,
mit Statistiken belegt wurde.
Worte allein
können Gefühle nicht ausdrücken,
die im Inneren wachsen.


Dem Gefühl,
ein Wort zuzuschreiben,
kann nicht in Wirklichkeit
gefasst werden.
Das Gefühl,
kann nicht gemessen werden.
Nur das Gesamtkonstrukt
von Wort, Tat und Verhalten
kann einen Einblick kreieren,
der gewertet werden kann.
Doch oftmals
ist das nicht so einfach.

Weil du fragtest.
Deshalb suche ich
in den Zeilen, in mir,
ein passendes Wort,
was verdeutlicht,
was ich empfind’,
ist schon ganz gut, ist nett,
ist killer,
oder so gestimmt...

Mehr bekomme ich nicht raus,
denn ich lasse
eher Taten sprechen,
als Wortfetzen
schweifen zu lassen.

Betrachte die Zeit als Ganzes.
Nicht den Ton.
Betrachte die Art und Weise.
Nicht die Stimme.
Auch ein Lachen
kann viel mehr aussagen
als Worte es jemals konnten!

Autoren benötigen Worte.
Worte benötigen Zeit

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