Gedicht

Züge

01.12.2021 - Joe Vinck

Weise mag der Mensch sein, der vorausschaut.
Leise mag der sein, dem alles zu laut.
Ängstlich mag der sein,
der die möglichen Enden kennt.
Zuversichtlich mag der sein, der in Gutes investiert.
Besonnen mag der Mensch sein, der in sich ruht.
Zerfahren derjenige, der mit dem Chaos spielt.
Geordnet der, der Strukturen pflegt.
Verliebt mag der Mensch sein,
der Vertrautheit spürt.
Beschädigt, wer ein Leben lang
auf die seelische Fresse fällt.
Zerbrochen derjenige, der nicht hart genug,
zart mögen die sein, die sinnpfänglich sind.
Schön mögen die sein, die verborgen,
hässlich sind die, die einfach nur scheiße sind.
Wesenszüge bleiben so lange
auf der richtigen Strecke,
bis sie auf der Strecke bleiben,
weichen oder komplett entgleisen.

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